Bis zu 50% aller älteren Erwachsenen leiden unter Bluthochdruck. Viele dieser Patienten benötigen Medikamente gegen den Bluthochdruck. Dabei haben sich Präparate mit längerer Wirkdauer durchgesetzt, die nur einmal am Tag genommen werden müssen. Da die meisten Bluthochdruckkomplikationen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle in den Nacht- oder in den frühen Morgenstunden auftreten, haben manche Ärzte statt der üblichen morgendlichen die abendliche Einnahme des Blutdrucktherapie empfohlen. Eine vor 2 Jahren veröffentliche  Studie schien dieser Annahme recht zu geben und zeigte tatsächlich einen Vorteil der abendlichen Therapie (Hygia Studie EHJ 2020). Eine beim diesjährigen Kongress der Europäischen kardiologischen Gesellschaft (ESC) vorgestellte Studie kam jedoch zu einem anderen Schluss. Sie zeigte anhand von 21.104 Patienten, die bei ansonsten identer Therapie zufällig für die morgendliche oder abendliche Tabletteneinnahme ausgewählt wurden, keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Fazit: Die Blutdrucktherapie kann je nach Präferenz entweder am Morgen oder am Abend eingenommen werden.