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22.03.2023

Herzinfarkt am Handgelenk diagnostizieren?

Die möglichst rasche Behandlung eines Herzinfarktes verbessert die Überlebenschancen des Patienten. Die akute Diagnose des Herzinfarkts beruht - neben der EKG-Aufzeichnung - auf der Bestimmung von aus den Herzmuskelzellen freigesetzten kardialen Markern (Troponinen) im Blut. Eine aktuelle Studie präsentierte nun eine neue unblutige Methode zur Infarktdiagnose (Eur Heart J online publish-ahead-of-print 6 March 2023). Dabei werden die bei jedem Herzinfarkt freigesetzte Troponine durch einen am Handgelenk angelegten, auf Infrarotlicht basierenden, transdermalen Sensor detektiert. Die unblutige Messung am Handgelenk wurde bei 238 Patienten mit der herkömmlichen Blutabnahme verglichen und zeigte eine gute Übereinstimmung in der Erkennung von Herzinfarkten. Nachdem die Messergebnisse mit der Handgelenksmessung bereits nach wenigen Minuten zur Verfügung stehen, könnte diese einfache und prinzipiell überall einsetzbare Methode die Zeit bis zur Diagnose eines Herzinfarktes entscheidend verkürzen.

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Handgelenk Messgerät Troponin Infrarot
09.03.2023

Österreicher wird Präsident der Europäischen Herzgesellschaft

Mit Ende August 2022 hat Prim. Univ. Prof. Dr. Franz Weidinger als erster Österreicher die Präsidentschaft der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) für 2 Jahre übernommen. Die ESC ist die weltweit größte und bedeutendste kardiologische Fachgesellschaft mit 103.000 Mitgliedern in 57 Ländern. Neben der Veranstaltung des wichtigsten Jahreskongresses mit Präsentation der neuesten Studien und Behandlungsergebnisse sowie die Festschreibung von Behandlungsstandards umfasst die Rolle der ESC auch die Aus- und Fortbildung von Kardiologinnen und Kardiologen sowie die Beratung der gesundheitspolitischen Entscheidungsträger. Als wichtige Anliegen in den nächsten Jahren nennt Präsident Weidinger die Zusammenführung und optimale Nutzung von wissenschaftlichen und klinischen Daten durch digitale Vernetzung, aber auch die Bekämpfung von Erkrankungen, die durch Umweltschäden und den Klimawandel hervorgerufen werden. Univ. Prof. Dr. Weidinger ist langjähriger Vorstand der 2. Medizinischen Abteilung an der Klinik Landstrasse in Wien und langjähriges Vorstandsmitglied der Österreichischen kardiologischen Gesellschaft (ÖKG).

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Prof. Dr. Franz Weidinger
09.03.2023

Künstliche Intelligenz verbessert Diagnose bei Amyloidose bedingter Herzschwäche

Die Amyloidose ist eine Erkrankung, bei der abnorm gefaltete Einweißmoleküle in Herz und Gefäßen, daneben aber auch in anderen Organen auftreten können. Oft kommt es durch die Füllungsbehinderung des verdickten Herzmuskels zum Auftreten einer Herzschwäche.  Rund 10 % aller älteren Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) weisen einen derartige kardiale Amyloidose auf. Neuerdings zugelassene wirksame Therapien können die an sich schlechte Prognose der Erkrankung verbessern, vor allem wenn sie frühzeitig eingesetzt werden.

Eine rezente Studie hat EKG- und Echokardiographiebilder von zahlreichen Patienten mit und ohne Amyloidose mittels künstliche Intelligenz analysiert. Durch das neue Verfahren konnte in den meisten Fällen eine korrekte Diagnose gestellt werden. Die künstliche Intelligenz erwies sich sogar der Befundung durch erfahrene Kardiologen überlegen und konnte somit die Diagnose früher stellen. Dies würde in Zukunft einen früheren Behandlungsbeginn bei vielen Patienten ermöglichen.

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EKG Bild, Amyloidose