Vorhofflimmern: Wie kann ich vorbeugen?
Vorhofflimmern ist durch das zunehmend häufige Auftreten eine Volkserkrankung geworden. Es betrifft meist Patient:innen mit bereits vorliegender Herzerkrankung, und selten auch Personen mit einem primär gesunden Herzen. Durch vorbeugende Lebensstil-Maßnahmen und das frühzeitige Erkennen von Störungen der Herzfunktion könnte das Auftreten von Vorhofflimmern oft vermieden werden.
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und tritt bei ungefähr 1-2% der Bevölkerung auf. Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Erkrankungsrisiko aber deutlich, bei über 65-jährigen Personen beträgt es bereits etwa 5% und bei den über 80-jährigen Personen ist bereits bei über 10% mit Vorhofflimmern zu rechnen. Bei Vorhofflimmern kommt es zu einem unrhythmischem, meist schnellen Herzschlag der die Leistung des Herzens reduziert. So kann man davon ausgehen, dass in Österreich insgesamt 90.000-180.000 Menschen an Vorhofflimmern leiden. Die häufigsten Gründe dafür sind neben dem zunehmenden Alter der Bevölkerung auch eine Zunahme der Risikofaktoren wie Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Übergewicht. Die meisten Patienten spüren Vorhofflimmern als Herzklopfen, Atemnot, Schwindel und schlechte Leistungsfähigkeit. Einige habe aber auch keine Symptome. Die Diagnose wird mit einem EKG gestellt. Aber auch Pulsmessgeräte können schon einen Hinweis auf Vorhofflimmern geben.
Viele Patient:innen wissen, dass Patient:innen mit Vorhofflimmern eine Blutverdünnung brauchen oder Medikamente, die den Rhythmus stabilisieren. Gelegentlich benötigt es auch einen Herzkathetereingriff (Vorhofflimmerablation) um Vorhofflimmern einzudämmen.
Wenige wissen, dass auch eine Änderung des Lebensstils das Vorhofflimmern zurückdrängen kann.
Es gibt viele Untersuchungen die zeigen, dass eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Patient:innen das Auftreten von Vorhofflimmern reduziert. Auch eine vermehrte körperliche Aktivität kann das Auftretens von Vorhofflimmern vermindern. Eine gute Einstellung eines erhöhten Blutdrucks ist wichtig, um die Belastung des Herzens zu reduzieren. Regelmäßige Labor-Kontrollen etwa im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen können Störungen der Schilddrüsenfunktion oder des Zucker- und Fettstoffwechsels als mögliche Risikofaktoren ausfindig machen und rechtzeitig zu behandeln.
Generell können viele der häufigsten Herzerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzklappenerkrankungen oder Herzschwäche Vorhofflimmern begünstigen, daher bedeutet eine rechtzeitige Vorbeugung und Behandlung dieser Herzerkrankungen und deren Risikofaktoren auch eine Vorbeugung von Vorhofflimmern.
Rauchen stellt ein erhebliches Risiko sowohl für einen Herzinfarkt als auch für eine Lungenerkrankung dar. Um eine effektive Vorbeugung von Vorhofflimmern zu erreichen, ist daher immer auch eine dauerhaften Rauchentwöhnung anzustreben
Auch Lungenerkrankungen können Vorhofflimmern begünstigen, daher ist bei Verdacht auf eine Lungenerkrankung auch hier die frühzeitige Diagnose entscheidend. Besonderes Augenmerk sollte auf Patienten mit Schlaf-Apnoe gelegt werden. Die Aussetzer der Atmung im Schlaf belasten dabei das Herz so stark, dass Vorhofflimmern begünstigt auftreten kann. Eine Therapie mit einer Schlafmaske kann bei diesen Patienten Vorhofflimmerepisoden vorbeugen und reduzieren.
Vermeidung von Vorhofflimmern. Was kann ich beitragen?
Führen eines gesunden Lebensstils
- Nikotinkarenz
- Vermeidung von Übergewicht bzw. Gewichtsreduktion
- Regelmäßige körperliche Aktivität (zumindest 5x30min/Woche)
- Regelmäßige Blutdruckkontrollen bzw. Therapie bei erhöhten Werten
Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen
- Untersuchung durch den Hausarzt
- Laboruntersuchungen (Blutzucker, Cholesterin, Niere, Schilddrüse)
- Kontrolle des EKG
- Kontrolle des Herzultraschalls (bei Verdacht auf Herzerkrankung
- Überprüfung der Lungenfunktion (bei Verdacht auf Lungenerkrankung)